McLaren 720S Spider: Supersport, supercool

Technisch brillant und britisch elegant – so präsentiert sich der McLaren 720S Spider.

In karibischem Belize Blue – so funkelt mein neuer Stern am Supercar-Himmel. Alles an ihm ist strahlend und leuchtend hell. Aber keinesfalls oberflächlich, alles ist technisch durchdacht und hat seinen tieferen Sinn. Das Design des McLaren 720S Spider überzeugt mit klarer Linienführung und Formensprache. Die Luft strömt nahezu widerstandslos über den sehr leichten, dabei extrem starken Monocage aus Carbonfaser dieser nahtlosen Schönheit. Von aussen sehr elegant ist der Spider eine starke Erscheinung, die an niemandem unbemerkt vorüberfährt. Raffinierte Details sorgen für ein aerodynamisches Fahrgefühl sowie für Komfort auf der Strecke und beim Ein- und Aussteigen – selbst auf der uralten Holzbrücke im Simmental.

An Englishman in Switzerland – oder besser: Mit einem englischen Gentleman durch die Schweiz. Voller Vorfreude mache ich mich auf den Weg, um den McLaren 720S Spider auf einer Ausfahrt durch die Schweizer Berge zu testen. Und ich werde nicht enttäuscht: Hochmotiviert und reak­tionsschnell erklimmt mein Gefährte die Strassen hoch hinauf und begeistert mich mit seiner Agilität und Durchsetzungskraft. Auch vor den abenteuerlichsten Pässen schreckt er nicht zurück. Charakteristisch für den McLaren ist seine britische Zurückhaltung am Start und die Energie, mit welcher er das Feld von hinten aufräumt. Bei 6.000 Umdrehungen wird es richtig lustig. Selbst bei geöffnetem Dach sind Geschwindigkeiten bis zu 325 Stundenkilometern möglich. Die ausgeklügelten Entwicklungen der McLaren-Ingenieure sorgen dafür, dass nur wenige Luftströmungen in das Cockpit meiner Rennmaschine eindringen und die Kabine ruhig bleibt. Oben angekommen geniesse ich noch einmal mehr die hervorragende Rundum-Sicht, die dieser McLaren mit seinem durchdachten Designkonzept bietet: Verglaste freistehende C-Säulen und schmale Tonneau-Stege ermöglichen einen freien Blick und ein offenes Raumgefühl für eine perfekte Übersicht. Ein spezielles Feature ist die elektrochrome Glasscheibe im einfahrbaren Hardtop, die auch bei geschlossenem Dach Licht hereinlässt und ein visuelles Erlebnis bereitet. Per Knopfdruck wird zwischen getönt und transparent gewechselt. Mit breitem Grinsen setze ich meine Tour fort.

Ein Detail, das mir im McLaren immer wieder Spass macht, ist das wandelbare Display, welches sich unterwegs beim Wechsel vom Normal- in den Trackmodus umlegt, sodass nur noch Geschwindigkeit und Drehzahl ablesbar sind. So erhält man bei der aufregenden Fahrt einen fantastischen Blick nach aussen. Das luxuriöse Interieur mit feinstem Nappaleder verwöhnt gleichzeitig die begeisterten Insassen. Insgesamt muss ich sagen, dass der McLaren 720S Spider sowohl ein exklusiver Tourer als auch ein rasantes Supercar in einem ist. Seine dynamische Silhouette vermittelt ein britisches Understatement, das sich niemals unter Wert verkauft. Er hat ganz klar seine Dimensionen, ohne bullig zu sein oder gar protzig zu wirken. Er sieht schlanker aus als er ist und ist dabei doch ein Statement, das nicht zu übersehen ist. Das Fazit fällt überaus positiv aus. Zum Ende meiner Ausfahrt noch einmal das Dach – sehr schnell – öffnen: In nur elf Sekunden ist es verschwunden und das sogar noch bei 50 Stundenkilometern. Und jetzt ein letztes Mal aufs Gas treten und geniessen. Voller Wehmut gebe ich am Schluss meinen Schlüssel wieder zurück. Das würde ich durchaus gerne wiederholen. Ein wenig tröstet mich der Ausblick auf das neue McLaren-Modell New GT, das zwischenzeitlich auf den Markt gekommen ist. Es verspricht starke Leistung, klare McLaren-Gene und Innovation mit Alltagstauglichkeit zu kombinieren. So sollen Autofans den Einstieg in die Sportszene finden. Ich bin gespannt.

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